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Ratgeber Gitarrenkauf

Meine Tips zum Gitarrenkauf:

Wie ist es denn immer - ein junger Mensch kann vieleicht schon ein bischen Gitarre spielen und möchte nun endlich sein "Trauminstrument" kaufen.

Was macht er?
GitarrenauswahlHeutzutage - ab ins Internet gegoogelt, die doch "sehr schlauen" Informationen bestimmter Fangemeinden zu Rate gezogen und dem Geldbeutel entsprechend bei Eb@y eine günstig geschossen.
. . . und wenn da jetzt kein F@nder-Spagetti- oder zumindest Squier-Logo drauf ist wird er von seinen Mit-Musikanten schief angeschaut.
Ich pesönlich habe das oft genug erlebt. Die hämischen Blicke von Gitarristen sind mir gut in Erinnerung, wenn sie auf meiner Gitarre das Lead Star IV erspähten - bis sie das Teil mal selber - meist mit verächtlicher Abscheu - in die Hand genommen haben - da ist so manchem Star-Gitarristen doch die Kinnlade abgeklappt.
Natürlich haben sie nicht zugegeben, dass Ihre teure F@nder oder PRS schlechter ist, nein nein  - aber - es kamen dann doch immer solche dummen  Sprüche wie ". . .kaum zu glauben, dass ein so `n billiges Teil so `n Sound macht." oder  ". . .. die spielt ja von ganz alleine, hätte ich jetzt nicht gedacht!"

Deshalb hier meine Ratschläge:

Erster Tip:
Geht vor dem Instrumentenkauf immer in ein Musikgeschäft oder borgt euch eine Gitarre bei Freunden zum Probieren aus.

Zweitens - Wenn sich die Probe-Gitarre nicht gut spielt, schaut nach, wie hoch die Saiten vom Griffbrett abstehen - 2-3mm am letzten Bund sind für ein preiswertes Instrument ok. In einem Musikhaus könnt Ihr eventuell den Verkäufer bitten, die Saitenlage anzupassen. Hilft das alles nichts und ihr fühlt euch mit dem Instrument nicht wohl, Finger weg und ein anderes ausprobiert, bis ihr das gewünschte gefunden habt
Auch der Griffbrettradius und die Halsform (shaping) spielen bei der Bespielbarkeit eine Rolle. Auf einem 12-Zoll Radius kommt man allgemein besser zurecht als auf einen 9,5-zölligen - das ist natürlich persönliche Geschmacksache - deshalb probieren.

Drittens - auf keinen Fall Spontankäufe machen - die gehen meistens in die Hose. Nachbessern und Anpassen von Fehlkauf-Gitarren kenne ich (und auch mein Gitarrenbaumeister) nur nur zu Gut - selbst Gitarren von namhaften Herstellern wie T@kamine, PRS und F@nder sind hiervon nicht ausgeschlossen - nur - bei teuren oder seltenen Instrumenten lohnt sich zumindest der Aufwand.

Viertens, weg vom Marketing-Kauf - auch Billiginstrumente können sich gut spielen lassen. Ich habe mal eine LIDL-Gitarre für einen Musikschüler zurechtgemacht und war über das Resultat der Bespielbarkeit überrascht. Natürlich darf man keine Wunder erwarten und wie lange der Hals gerade bleibt kann man nicht sagen - aber zum Üben und Lernen war diese ausreichend.
Auch in manchen Auktionen werden Gitarren als das Super-Highlight angeboten - die Beschreibung mit technischen Begriffen von namenhaften Herstellern gespickt und mit Sprüchen wie ". . . ich hatte nie eine bessere Gitarre in der Hand" oder " ...ich habe nur noch ein Stück auf der Musikmesse erwerben können." beschrieben - Vorsicht - oft sind es Billiginstrumente, die einfach mit ein Paar Teilen aufgemotzt werden. Man findet in anderen Auktionen des gleichen Verkäufers der "Super Gitarre"  Angebote von Mechaniken usw. als Einzelteile angeboten.

Fünftens, Design hin und her: Sicher geht man immer beim Kauf einer Gitarre von der Optik  aus, "das Auge isst mit". Das Design sollte aber niemals Vorrang zum praktischen Wert haben. Sonderbauformen wie z. B. eine "flying v" muss man mögen. Also - vorher so einen Gitarren-Typ umgehängt und eine Weile gespielt, dann merkt man, ob man mit der Form zurecht kommt oder nicht. Gängige Bauformen wie F@nder-Standart oder SuperStrat haben sich nur deshalb bewährt, weil sie sich in jeder Lage gut handhaben lassen - das sollte man beachten.

Sechstens, die Lüge mit den Hölzern. Jeder Verkäufer argumentiert beim Verkauf seines instrumentes mit der Wertigkeit der verwendeten Ton- bzw.Klanghölzer. Selbst namenhafte Hersteller argumentien zum Beispiel mit dem Begriffen "Sumpfesche" oder "Mahagoni"  - verschweigen aber etwas - die Herkunft des Holzes. Es ist nämlich nicht unerheblich, ob es Honduras- , Cuba- oder Sapelli-Mahagoni ist. Sapeli-Mahagoni (Entandrophragma cylindricum) stammt nämlich nicht vom Mahagonibaum, sondern von einer eigenen Edelholzart, die im Aussehen an das echte Mahagoniholz erinnert - es ist aber auch das Holz, dass ich in jeden Baumarkt als Holzdiele kaufen kann. Da es ähnliche Eigenschaften wie echtes Mahagoni besitzt, wurde Sapelli ausnahmslos aus Kostengründen auch beim Instrumentenbau verwendet. Beworben wird das Holz dann mit der Begründung, dass es doch viel leichter und damit auch "viel besser" ist
So werden unter Anderem, Gitarren der Fa. F, deren Body aus Sumpfesche, in einem ganz bestimmten Zeitraum, aus einer ganz bestimmten Region bezogen und damit hergestellt wurden, bis zu 20.000 Euro gehandelt - der Preis resultiert nur aus diesem Grund.
Weil für einen Laien das ganze Holz-Dilemma nicht nachvollziehbar ist - mein Rat - die Argumentation des Verkäufers anhören, sich aber sicher sein, dass ich kein Edles Holz geschenkt bekomme.

Fazit:

  • Probiert auf jeden Fall vor dem Gitarrenkauf euer Traumobjekt irgenwie, irgendwo aus.
  • Vergleicht nicht Äpfel mit Birnen. Es gibt viele Gitarren der gleichen Bauart mit ähnlichem Aussehen, sind aber komplett verschieden. Also kauft genau das Instrument vom gleichen Hersteller + Serie, das Ihr vorher ausprobiert habt.
  • Fragt  - wenn Ihr die Möglichkeit habt - einen Gitarrenbauer oder einen älteren erfahrenen Musiker. Wenn dieser nur von einem Instrument schwärmen sollte - dann ist was faul und glaubt ihm nur die Hälfte.
  • Wenn ihr ein Instrument im Internet kauft, dann probiert es aus wenn es angekommen ist. Sollte irgend etwas nicht passen, sucht Rat bei einer erfahrenen zweiten / dritten Person.
    Wenn möglich - schließt die Gitarre an einen Verstärker mit Kopfhöreranschluss an. Spielt die Gitarre mit aufgesetzten Kopfhörer. Einzeltone in allen Lagen und Saiten dürfen nicht abgedämpft oder schnarrend klingen - ist das doch der Fall - stimmt etwas mit den Bünden nicht.
    Lässt sich das Problem nicht durch einfache Art und Weise beheben - wieder weg mit dem Ding - ihr bekommt euer Geld ja wieder zurück - vorausgesetzt, ihr habt bei einem seriösen Händler gekauft.
  • Finger weg von alten Instrumenten - oft als "echt Vintage" angeboten. Ihr habt nicht die Möglichkeit, eine Gitarre neu zu Bundieren oder versteckte Risse bzw. Brüche zu Reparieren - das könnte teuer werden.
    50% der Leute, die zu mir mit einem Problem kommen, haben ein gebrauchtes Instrument gekauft, bei dem sich dann ein vehälnismäßig großer Aufwand bei der Reparatur herausstellte.
  • Und immer Augen auf - zu sehr gelobte Instrumente kommen meist nicht von einem seriösen Verkäufer - und ist dieser eine Privatperson, naja - dann würde er das "tolle" Instrument sicher nicht verkaufen.
    Gerade in Online-Auktionshäusern werden teilweise Gitarren verkauft, da ist der Heizwert am höchsten. Bedenkt, wenn ihr von Privatpersonen kauft, schaut euch dessen Bewertungen genau an - die müssen das Instrument nicht zurücknehmen.

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