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Restauration Ovation Breadwinner 3

Die Fertigstellung des Instrumentes:

BatteriefachabdeckungNun war es soweit, das Instrument konnte Kompettiert werden und es ergaben sich folgende Arbeiten:

  • Auskleiden des Batteriefaches mit dünnen Schaumstoff um Klappern zu vermeiden
  • Beim Montieren der hinteren Abdeckung für die Akkus (Batteriefach) haben sich die Buchsen, die mit Wirbeln verriegelt werden gelockert  - also herausziehen und mit Dipond neu verleimt.
  • Montage der Brücke.
    Das Anbringen der Brücke erfolgt relativ einfach.
    Der Saitenhalter wird von Oben auf die zwei Einstellbolzen gesetz und der auf der Rückseite der Brücke befindliche 6mm-Bolzen durch ein Loch im Body gesteckt.
    Im rückseitigen Batteriefach kann man jetzt das Massekabel auf den hindurchgesteckten 6mm Gewindebolzen befestigen und mit einer M6-Mutter anziehen.
    Mit der Mutter wird nun der Neigungswinkel und auch die grobe Länge der Mensur eingestellt. Die Feineistellung der Bundreinheit wird nach dem Saitenaufziehen mittels Einstellschrauben an den Saitenreitern vorgenommen.

Schaller Guitar Machine Head M6 Nylon LightAufziehen der Saiten:

  • Seit vielen Jahren haben sich 08-er Saiten von Gibsen (Brite-Wire) auf meinen Gitarren bewährt. So wählte ich diese auch für meine Breadwinner aus.
    Die Saiten zeichnen sich durch eine sehr gute Spielbarkeit, Stimmungsstabilität, einen warmen Ton und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis aus.
  • Das Aufziehen erfolgt mittels Durchführung durch die Löcher vom Saitenhalter.und wie bei jeder anderen Gitarre auch, mit Befestigen an den Wirbelmechaniken.
  • Nach dem groben Stimmen wird nun mit dem beschriebenen 6mm Bolzen an der Brücke die Mensur der Gitarre eingestellt.

Einstellarbeiten am Hals:

  • Mit dem Trussrod (Hals-Einstellstab) kann nun die Halskrümmung optimiert werden.
    Den Sattel hatte ich ja zuvor schon auf ein geeignetes Maß gefeilt.
    Angestrebtes Maß am letzten Bund (24) ist ein Abstand der Saiten vom Bund von 2,0mm bis 2,6mm ohne das die Saiten schnarren.
    Hier gilt; - je gerader der Hals desto besser die Spieleigenschaften.
  • Ovation BatteriefachFür die Grobeinstellung nehme ich die Gitarre in die Hand und werfe einen Blick vom Sattel über den Hals entlang in Richtung  Steg.
    Aus dieser Sicht kann man feststellen, in wie weit der Hals einen Verzug aufweist. Am besten geht das, wenn man gegen das Licht blickt und die Spiegelung der Bünde mit dem Verlauf der Saite als Referenzlinie vergleicht. Durch Drehen der Einstellmutter kann jetzt dem Zug der Saiten engegengewirkt werden. D.h.:

    • Spanne ich den Halstab (Rechtsdrehung) wird der Hals gerade gezogen - die Halskrümmung wird geringer
    • Lasse ich die Spannung an der Mutter nach (Linksdrehung) ziehen die Saiten den Hals "krumm" - die Halskrümmung wird mehr

    Ist der Hals so erst einmal grob eingestellt, verfahre ich wie folgt:

    • Hierbei drücke ich die tiefe E-Saite zeitgleich jeweils am ersten und letzten Bund (die Saite ersetzt hier quasi ein Lineal) und vergleiche den Saitenabstand mit der Oberseite der Bünde.
      Bei einem optimal eingestellten Hals sollte am 10. Bund ungefähr ein Saitenabstand von 0,4 bis 0,6 mm herrschen

    Danach muss aber auch die Höhe des Steges optimiert werden.

Ovation BridgeEinstellarbeiten am Steg:

  • Hierzu stelle ich die Bolzen am Steg in der Höhe soweit ein, bis die Saiten fast auf dem 24. Bund aufliegen.
  • Durch anspielen der hohen E-Saite über alle Bünde hinweg, wird nun der Ton überprüft.
    Am besten steckt man die Gitarre hierfür an einen auf "clean" eingestellten AMP mit Kopfhörerausgang. Mit dem Kopfhörer hört man am besten, ob die Saiten klar und mit viel Sustain klingen.
  • Natürlich wird  zuwerst der Bolzen eingestellt , der sich auch im Bereich der Hohen E-Saite befindet
  • Ist der Ton sauber (ohne Schnarren oder abgedämpft zu klingen), kann man die Saitenlage noch verringern, Ist der Ton nicht klar muss der Steg angehoben werden.
    Dieses wiederholt man, bis der Ton beim Greifen auf allen Bünden sauber wird - der Steg wird auf die Position gestellt, auf der die Saite noch gut klingt.
  • Als nächstes wird der selbe Vorgang mit dem Bolzen auf der tiefen E-Saite durchgeführt.
  • Nun sollte die Gitarre klingen.
  • Es kann sein, dass nach der Einstlarbeit am Steg der Hals sogar noch etwas gerade gestellt werden kann, - muss man ausprobieren bis alles passt.
  • ACHTUNG - bei manchen Gitarren (Str@t-Typ) kann man die Höhe der Saiten-Reiter mittels kleinen Imbusschrauben am Steg verstellen.
    Diese Schrauben sind nur für das Anpassen des Radius vom Steg an das Griffbrett gedacht  - nur nachjustieren wenn dieser nicht stimmt oder  wenn eine einzelne Saite bei der Optimierung der Steghöhe schnarrt.

Ovation NeckplateEinstellen der Octav-Reinheit:

  • Die Gitarre ist oktavrein eingestellt, wenn der am 12-ten Bund gegriffene Ton gleich dem am 12-ten Bund angerissenen Flageaulett-Ton ist.
    Das kann mit einem guten Stimmgerät überprüft werden. Besser ist, man hat.gute Ohren, denn man hört die Schwebungen (wie beim Stimmen) wenn die Töne voneinander abweichen.
    Da ich sehr viel oberhalb des 12. Bundes spiele (Klassik-Violinen-Konzerte), überprüfe ich bei meinen Gitarren die Stimmreinheit am 0-Bund, am 12. Bund und am 24. Bund und nehme dann den Mittelwert der Einstellungen.
  • Ist jetzt der gegriffene Ton höher  als der Flageaulett-Ton, so muß der Saitenreiter  auf dem die Saite aufliegt zurück in Richtung Saitenhalter gestellt werden
    - der schwingbare Bereich der Saite wird verlängert..
    Ist der gegriffene Ton tiefer, so muß das Böckchen weiter vor in Richtung Sattel verstellt werden
    - der schwingbare Bereich der Saite wird verkürzt.
  • Ist das Instrument erstmal oktavrein eingestellt, so ist das ein guter Ausgangspunkt  für ein sauberes Tonverhalten..

Einstellen der der Bund-Reinheit (Intonation):

  • Ovation BreadwinnerHierzu muss ich vorerst etwas loswerden.
    Normalerweise ist eine Gitarre, wenn sie sauber hergestellt wurde, von Haus aus erst einmal Bundrein. D.h. - die Bünde werden mathematisch nach der jeweiligen Mensur berechnet und auf dem Griffbrett hergestellt.
    Bei meiner Ovation beträgt die Mensurlänge: 24 3/4" (62,87mm)
    Ein Nachjustieren der Saitenreiter auf Grund der Bundreinheit, musste ich jedoch bei meinen Instrumenten noch nie durchführen.
  • Nun sind aber unsere Ohren nicht an lineare Mathematik gewöhnt, d.h. - bei manchen gegriffenen Akorden horen wir "Mißtone".
    Diese kommen durch das Verhältnis der gleichmäßigen Aufteilung der Bünde zu dem Schwingungsverhalten der einzelnen Saitenlängen bzw. Saitenstärken zustande.
    Gerade im Bereich der G-Saite hat man das Phänomen, dass nach Einstellen der Oktavreinheit das gegriffene G# für unser Gehör zu hoch erscheint.
    Bei teueren Konzertgitarren gibt es Sattel, die haben im Bereich der G-Saite in der Kerbe einen Kompensator der die Länge beim Greifen ausgleicht, weil die Saitenlänge am Steg ja nicht einstellbar ist.
    Man kann nur versuchen den Saitenreiter der G-Saite bei zu großen Abweichungen vemittelt einzustellen.
  • Ich bin der Meinung, die Einstellung der Intonation kann man nur Fachleuten, die für Solisten, die auch wirklich auf ein Instrumen mit temperierter Stimmung angewiesene sind,  überlassen.
  • Meines Erachtens nach hört man von Gitarristen viel mehr Mißtöne, weil sie zu sehr oder schräg auf die Saiten drücken und hierdurch ein Verstimmen oder Bundunreinheit von Ihnen verursacht wird.
    Ich stelle immer wieder fest, dass Gitarristen, die meine mit 0.8-er Saiten bestückten Instrumente in die Hand nehmen, sich mißgünstig über die "Bundreinheit" äusern und wundern sich dann, wenn ich kurz darauf dasselbe Instrument spiele und dieses dann - wie mit  Geisterhand - auf einmal sauber klingt.
    Da muss ich hier ganz hart sagen - nicht das Instrument - sondern die Finger müssen da gerichtet werden!

Saitenlage und PickupsEinstellen der Tonabnehmer:

  • Die Hoheneinstellung der Pickups auf der Ovation kann ganz Pauschal erfolgen.
  • Die Breadwinner hat eine Aktivklanreglung und ist somit auch mit aktiven Pickups mit geringen Magnetismus ausgestattet.
    D.h. - die Saiten erfahren keinerlei Dämpfung durch die Polmagneten der Tonabnehmer.
  • Die Höhe stelle ich so ein, dass ein Berühren von den Saiten ausgeschlossen ist.
  • Weiterhin besitzt die Ovationklanregelung die Möglichkeit, die Intensität der Pickups mittels zweier, auf der Leiterplatte vom Batteriefach aus zugänglichen Einstellreglern, zu optimieren.
  • ACHTUNG! - Single Coils wie sie z.B. in Str@ttypen verbaut sind verhalten sich anders.
    Diese haben durch ihre Bauart bedingt einen hohen Magnetismus, die das Schwingverhalten der Saiten enorm beeinflussen - ja sogar auslöschen  konnen.

Ovation BreadwinnerTechnische Daten:

  • Ovation Breadwinner Model - No 1251-5 (black)
  • 39-1/2" Lang - 14-1/2" Weite - 1-5/8" Dick
  • Body Honduras-Mahagony (original mit Effektlackierung in Finish "black") jetzt in Mahagony  naturfinish seidenmatt
  • geschraubter mehrfach verleimter Hals Mahgony mit Ebenholz-Griffbrett, 24 Bünde  Medium, Mensur  24 3/4, 12 Abalone-Dot-Inlays
  • Mechaniken - Schaller Guitar Machine Head M6 Nylon Light,  Übersetzung 14:1 (original waren 12:1 mit Ovation-Logo montiert)
    Gehäuse aus hochfestem Spezialkunststoff, damit gewichtsoptimiert ohne Qualitätseinbußen. Durch deutlich verringertes Gewicht ideal für „kopflastige“ Instrumente. Präzise Gangbarkeit und wartungsfreie Kapselung in hochfestem Kunststoff-Gehäuse.
  • Kopfplatte 2-teilig Mahagony mit Ovation-Form und Logo
  • Bridge: original Ovation Finisch Black / Chrom,  mit horizontaler und vertikaler Einstellmöglichkeit , mit Nylon-Saitenreiter
  • Aktiv-Klanregelung mit:
    • 2 Aktive Tonabnehmer - Ovation Pat. No. 556/897 - 10.März 1975
    • 3-fach Toggleswitch für Tonabnehmerposition Hals, Steg, Both (out-of-phase position),
    • 1 Miniswitch für notch filter (Frequenzanhebung - Absenkung)
    • 1 x Ton-Poti CTS Tandem 750 kOhm-lin. / 250 kOhm-log.
    • 1 x Vol-Poti CTS 100 kOhm linear
    • 2 Trim-Potis (Einstellregler) für Tonabnehmereistellung (Verhalten Intensität)
    • 2 Anschlüsse füe 2 x Batteriy 9V Monoblock
      (reichen für 2.000 bis 3.000 Betriebsstunden und werden durch Ziehen des Klinkensteckers abgeschaltet)
  • Knöpfe: , 1 x Volume, 1 x Ton, Ibanez No. 2350-V und 2350-T
  • Pickguard original 3mm / 3-lagig schwarz-weiß-schwarz direkt verschraubt
  • Prospekte können auf meiner Downloadseite heruntergeladen werden.

Ovation Breadwinner RückseiteFazit:

  • Die Gitarre ist einfach der Hammer.
  • Abgesehen von der super Bespielbarkeit nach der Rekonstruktion des Halses bis hinauf zum zum 24. Bund, bleibt sie absolut Stimmstabil und ist durch ihre Bauform wider Erwarten sehr gut händelbar.
    Jetzt leuchtet mir auch das umstrittene "komische" Design des Bodys ein - hier hat mit Sicherheit ein Gitarrist seine Hände mit im Spiel gehabt. Egal ob im Stehen oder Sitzen, die Gitarre lässt sich wie in einem Schraubstock einklemmen und macht auf mich den Eindruck beim Spielen wie ein kleines, leichtes Spielzeug.
    Der ausgearbeitete Body ermöglicht beim Spielen im Sitzen, die Gitarre auf den Oberschenkel in die Aussparung zu klemmen. Hierdurch verkürzt sich der Abstand der linken Hand zum extrem langen Hals und das Instrument hat immer die richtige Position vor dem Körper - einfach begeisternd.
  • Die Einstell- und Soundvielfältigkeit ist enorm. Ganz besonders im cleanen Bereich besticht sie durch transparente und percussive Sounds, immitiert auch eine Akustikgitarre und bei bestimmten Einstellungen gruncht und grungelt sie wie eine F@nderStrat.
  • Aber auch für high-gain-riffs eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten. Durch die effektive Frequenzwahl sind singende Gibs@n Sounds oder auch schmatzende Telec@ster Töne machbar.
  • Und das muss ich hier noch loswerden!
    Schlechte Kritiken auf anderen Internetportalen mit Äußerungen wie:
    ". . . die Gitarre klingt quäkend" oder  ". . . total matschiger Sound" oder  ". . . ich weiß nicht was die dritte Schalterstellung bewirken soll, einfach häßlich"  - kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
    Auch wenn der Pickupswitch eine andere Reihenfolge als die üblichen Gitarren besitzt  - nämlich  -
    | Neck | Bridge | Neck + Bridge in out of phase |  - macht die dritte Stellung (out of phase) schon wirklich Sinn.
    Wichtig ist bei dieser Klanregelung vor Allen - viel Gefühl und gutes Gehör.
    Der Tonregler hat bei Pos. 5 eine Mittelstellung (neutral). Von dieser Pos. kann man Hohen bzw. Tiefen hinzufügen. Einfach Poti auf und zu ist hier nicht - bei kleinsten Änderungen reagiert der Statevariablefilter sehr sensibel.
    Auch wichtig ist die Voreinstellung der beiden Potis im Batteriefach. Mit diesen wird die Intensivität der Klanregelung  -und vor allen - das Zumischen des out of phase-Verhaltens  eingestellt  - macht man hier Fehler, bewirkt die dritte Switchstellung wirklich garnichts.
    Für solche selbsternannten "Spezialisten" ist selbst auch eine einfache F@nder das falsche Instrumen - bei dieser kann man z.B. auch die Klangeigenschaften mit dem Volumepoti regeln - aber so etwas muss man vorher erst mal ausprobieren.
    Ich kann hier nur nocheinmal sagen - wer die Eigenheiten seines Instrumentes nicht herausfinden kann, sollte sich vorher mal ein Manual des Instrumentes besorgen, auf keinen Fall  "fachlichen Empfehlungen" für andere Musiker abgeben, sich `ne Gitarre mit einem Tonabnehmer + einem Volumenragler kaufen und den Rest der Klanreglung am Verstärker überlassen - hier könn`se genug verkehrt machen.

Der Preis:

  • Insgesamt sind 10 Monate Bauzeit (mit Unterbrechungen) ins Land gegangen. Nicht immer wusste ich, ob es wieder ein Instrument werden würde. Auch über das Endresultat hatte ich mir wegen den anfänglichen Schwierigkeiten große Sorgen gemacht  - ich wollte sie ja so Gut wie möglich im Originalzustand erhalten. Selbst das Angebot von Herrn Lemme, eine seiner Klanregelung zu verwenden vewarf ich schweren Herzens wegen des Originalitätsverlustes.
    Der Preis - graue Haare - wer mich kennt, weis wovon ich rede.
  • Finanziell hat die Renovierung der Gitarre nicht die Welt gekostet, ein paar Euros für die Potentiometer, das Wachs und andere Kleinigkeiten, ein Batzen waren die originalen Schallermechaniken und natürlich der Kaufpreis.
     
  • Endpreis?: - eine saugeile Gitarre -

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