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Doll / Bing / Fleischmann Eigenkreation

Hier stelle ich eine kleine Doll / Bing / Fleischmann Eigenkreation 125/2 vor.

Durch die Ersatzteilbeschaffung und das vorhandene Ersatzteillager kam ich auf die Idee, eine kombinierte Maschine zu Bauen.

Doll Antriebsaggregat ca. 1920Was hatte ich am Lager:

  • Von meinem Arbeitskollegen hatte ich ein Doll Antriebsaggregat 337/4 mit Rundschiebersteuerung, kleinem 60mm Schwungrad aus Zinkdruckguss und mit einem Fliegkraftregler versehenes Antriebsaggregat von ca. 1920 liegen. Dieses ähnelt sehr den frühen, von Fleischmann verwendetem 125/2-Antriebsaggregat.
  • Eine "schön golden" lackierte Grundplatte einer 120/4 bzw. dem baugleichen Modell einer 125/2 von vor. 1950.
  • Ein Kesselhaus mit glatten Flächen, 3 Lufthutzen links und rechts, Innen mit Wärmeleitblechen vesehen von vor 1950.
  • Einen nicht brünierten Kessel von einer Fleischmann 125/2 von vor 1950 mit allen originalen Armaturen, mit Schauglas aber leider ohne dessen Abdeckung.
  • Einen schönen, passenden, lithografierten Bing-Schornstein und eine Bing-Geländergalerie aus den Jahren von ca. 1900-1925.

All diese Teile lassen sich optisch und technisch sehr gut zu einer schönen funktionalen Dampfmaschine herrichten.

Was soll es werden? (- Bilder zum vergrößern)

  • Doll 125 Ansicht von vornDie Grundplatte wird von der gold-übersprühten Farbe befreit. Weil die Montageschlitze für das alte Doll-Aggregat nicht passen, werden zwei Schlitze zugelötet und mit dem Dremel zwei neue, passende  in die Platte gefräst. Die Lötstellen werden verschliffen und die Grundplatte mit temperaturbeständiger grauer Farbe grundiert. Da meiner Meinung nach als einzig passende Farbe zu dem braunen alten Doll-Aggregat ein dunkles Grün passt, wird die Grundplatte Dunkelgrün lackiert, mit einer gerauchten Marmorierung versehen und danach nochmals farblos strukturmatt lackiert.
  • Das Antriebsaggregat möchte ich so wie es ist erhalten. Die Aggregatgrundplatte wird gereinigt und farblos versiegelt. Das Aggregat muss - weil es ziemlich klapprig ist - überarbeitet werden. Wie man sieht, fehlt auch der Dampfanschluss-Stutzen. Dieser wird von einem alten Kessel verwendet. Daran kommt die gebogene Dampfleitung mit selbstgedrehten, eingesetzten Dampfstrahlöler + Verschluss-Schraube.
  • Das Rechaud und der Kaminsockel werden gereinigt, die goldene Farbe abgeschliffen, mit Schwarz temperaturbeständig lackiert und zum Schluss poliert. Weil auf der Grundplatte durch das schmalere Aggregat etwas mehr Platz geschaffen wurde, wird als optische Verschönerung an das Kesselhaus eine breitere Geländergalerie mit Stützen aus Blech von einer alten BING-Dampfmaschine gebaut und rechts Oben am Rechaudsockel montiert.
  • Doll-Fleischmann Ansicht von links obenDer Dampfkessel muss auch von Verkohlung und Ruß gereinigt werden und bekommt seine ursprüngliche Hochglanzpolitur. Alle vorhandenen Armaturen werden poliert. Die fehlende Schauglas-Abdeckung wird durch eine originale Fleischmann/Doll als halbrunder Bogen ausgeführ. Das Schauglas und die Trägerplatte werden mit neuen Dichtungen abgedichtet. Für die Optik - wie jede 125/2 - bekommte der Kessel eventuell (weiß ich noch nicht) zwei neue, 6mm breite vernickelte Kesselspannbänder und vielleicht zusätzlich für den besseren Betrieb ein Absperrventil spendiert.
  • Der lithographierte Kamin der alten Bing-Dampfmaschine mit dem geschweiften Schornsteinkopf passt in Größe, Durchmesser und Optik sehr gut zum schwarzen Kesselhaus und wird nur gereinigt. Man könnte diesen zwar mit Sicherheit beim großen "E" für 70-80 Euro vertickern und einen originalen Doll- oder Fleischmannkamin besorgen, aber an die Orginalität der gesamten Maschine werden von mir sowieso keine hohen Ansprüche gestellt.
  • Die Dampfleitung ist an dieser Dampfmaschine ein aufwendiges Projekt.
    Doll Fleischmann DM Ansicht von rechtsJetzt macht sich aber die selbstgebaute Biegehilfe für das Messingrohr bezahlt.
    Die Dampfleitung bei einer originalen 125/2 von 1949 verläuft vom Kessel ausgehend mit zwei Bögen versehen, senkrecht in der Ecke zwischen Kesselhaus und Kaminsockel in eine Bohrung der Grundplatte. Dann verläuft sie unterhalb der Grundplatte bis zu einer Bohrung neben dem Antriebsaggregat, wo sie wieder durch einen 90° Bogen nach Oben geführt wird. Auf der Oberseite angekommen, bekommt die Dampfleitung einen fünften (180°) Bogen, der senkrecht auf den Lötstutzen der Runschiebersteuerung endet. In die Mitte dieses 180° Bogens wird ein aus Messing selbstgedrehter Dampfstrahlöler mit Verschlußschraube eingelötet. Auf Grund dieser 5 Bögen muss, wenn die Dampleitung unter die Grundplatte hindurchgeführt werden soll, diese entweder Zweiteilig ausgeführt werden oder man muss die Leitung oberhalb der Grundplatte verlegen.
    Ich weiß nicht wie es Fleischmann bei der Ausführung ab 1946 fertig gebracht hat, die Dampfleitung unter der Grundplatte zu verlegen - ich habe mich für eine Montage oberhalb, wie bei dem früheren 1947-er Modell entschieden. Das hat erstens den Vorteil, dass keine Löcher in die Grundplatte gebohrt werden müssen und somit kein Wassereintritt nach Unten durch die selben möglich ist und zweitens, bei eventuellen Reparaturen die Dampfleitung problemlos demontiert werden kann.
    Bei den späteren 125/4-Modellen (ab ca. 1952/53) wurden die Dampfleitungen direkt von unten in die Schiebersteuerung geführt und der Dampfstrahlöler sitzt oben (gegenüber) auf dieser - hier ist dann ein Einfädeln der Leitung unterhalb der Grundplatte wieder problemlos möglich.
  • Doll Fleischmann Ansicht diagonal von linksAuf den Bildern (zum vergrößern) sieht man den Stand des realisierten Projektes. Für die Dampfmaschine muss noch eine Dampfleitung gebogen werden, der Dampfstrahlöler ist auch noch nicht gedreht und ein kleine Leiter für die Galerie wird noch aus Messingröhrchen gelötet. Das sind aber nur noch Kleinigkeiten, die realisiert werden müssen. Im Großen und Ganzen sieht man schon, was es werden soll.
    Das Antriebsaggregat wurde komplett überarbeitet, weil ein Test unter Druckluft gezeigt hat, dass das Aggregat nicht läuft. Hierzu musste auch ein neuer Kolben für die Schiebersteuerung gedreht werden, um die Steuerzeiten anzupassen.
    Die Optik wurde bewusst schlicht und einfach gehalten, um das enorme Alter der Dampfmaschine zu unterstreichen.
    Die Fleischmann-Teile (Kessel, Rechaud, Armaturen, Grundplatte) stammen von ca. 1948,
    die Teile von Doll (das Antriebsaggregat) sind von 1920 bis 1935,
    die Teile von Bing (lithografierter Kamin und Geländergalerie) stammen aus der Zeit um etwa von 1920 oder gar noch davor.

 

Hier ein kleines Video vom Testlauf des sehr leise laufenden Doll-Antriebaggregates:
(mit der fertigen Dampfleitung und dem neuen vernickelten Dampfstrahöler)

 

 

  • Dampfmaschine2

    Die Dampfmaschine von links

  • Dampfmaschine1

    Die Dampfmaschine von vorne

  • Dampfmaschine4

    Das Aggregat von rechts

  • Dampfmaschine3

    Die Dampfmaschine von rechts

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