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Das Lackset - die Restauration

Das Lackset - der Tank und die Seitendeckel werden restauriert

Wie schon erwähnt, muss das komplette Lackset überarbeitet werden. Der Tank und die Seitenbleche müssen nach einem Wutanfall meines Sohnes in Jugendjahren ausgebeult, vom Spraydosen-Metallic-Lack befreit, grundiert und neu lackiert werden.
Beim Tank entschied ich mich für`s abschleifen, damit ich nicht noch Schmutzpartikel in den Tank bekomme. Außerdem sieht man beim Schleifen sehr schön die Unebenheiten und kann mit Ausbeulen direkt reagieren. Für das Ausbeulen, baute ich mir profisorisch gebogene starke Vierkant- und Rundeisen, die vorne mit Gummi und Gaffaband umwickelt wurden, damit der Tank innen nicht zerkratzt wird. Schwieriger war, das komplette ausziehen des Tankverschlusses, der großflächig an der Oberseite ca. 1cm tief in den Tank hineingeschlagen war. Das herausdrücken der anderen kleineren Dellen erwies sich mit Hilfe der selbstgebauten Eisen aber als recht einfach. Nach diesem Kraftakt - im wahrsten Sinne des Wortes -  wurde dieser mit Profi-Grundierung grundiert.
Die Seitendeckel habe ich zu einem Bekannten zum Sandstrahlen gegeben, da dies fürs Abschleifen mir mit zu viel Aufwand verbunden war. Außerdem war die Farbe hier teilweise so dick aufgetragen, dass ich wohl mehrere "Koks"-Scheiben verbraucht hätte. Hier erwies sich das Ausbeulen mit einem poliertem gewölbten Holzhammer als relativ unkompliziert, da man die Deckel ja sehr schön auf einen mit feinem Sand gefüllten Sack auflegen und von Innen und außen bearbeiten kann. Danach die selbe Grundierung aufgebracht - fertig.

Nun ging es zum Lackierer
Nur gut dass ich in der Nachbarschaft einen Lackierer habe, der für`s Fahrzeugmuseum Suhl schon viele Restaurationen mit verwirklicht hat. Durch diesen Umstand, besitzt er einen originalen Farbfächer von Simson, anhand dessen wir die Originalfarbe meines Tankes, welche sich noch im Tankstutzen sehr gut erhalten hatte, vergleichen und heraussuchen konnten. Hierbei bewahrheitete sich meine Vermutung, dass mein Fahrzeug nicht im S50N-Blau (Olympiablau) lackiert war. Der Vergleich mit dem Farbfächer und eine Farbanalyse mir dem Spectrometer zeigte eindeutig ein altes Schwalbe-Blau (Atlantikblau), welches etwas dunkler als beim originalen S50N ist.
Wir diskutierten in der Lackierwerkstatt noch, ob wir nicht doch ein Silbergrau mit effektvoll dunkel abgesetzten Kanten - wie es BMW bei manchen Motorrädern anrwendet - für mein Lackset verwenden, doch mein Lackierer überzeugte mich wegen der Originalität dann doch vom Blau. Weil ich auch ein Vintage-Finish des Lackes haben wollte, wurde dieser auch nicht in Hochglanz aufgetragen, sondern in dem Seidenmatt, wie die originalen Simsonfahrzeuge auch lackiert waren. Diese hatten  - auch wenn das Fahrzeug neu war - nie einen Hochglanz, da die Blechteile in Alkytharzlack getaucht und danach die Farbe eingebrannt wurde.
Nach ein paar Wochen erschien mein Lackierer bei mir, mit den neu lackierten Teilen in der Hand. Sofort erinnerte ich mich an den Tag, als ich das Fahrzeug bekam - das war genau der Farbton - ich bekam direkt `ne Gänsehaut. Natürlich hat es sich der Fachmann nicht nehmen lassen, die kleinsten Unebenheiten noch zu Spachteln und zu Füllern, obwohl ich der Meinung war - das Mokick ist über 40 Jahre alt und das kann man dem auch ansehen - aber das kratzte dann wohl doch zu sehr an seiner Lackierer-Ehre. Hier an dieser Stelle - danke Christian für deinen ambitionierten Einsatz.

Da der Seidenmatteffekt durch den Decklack erreicht wird, wurde mir von ihm empfohlen, das Endfinisch mit Lackpolitur und Polierscheibe herzurichten. So kann ganz partiell der Lack "angeglänzt" werden, wie es auch durch Benutzung geschieht - das Resultat - das gefällt mir echt gut.
Nun konnte endlich der Tank mit dem originalen alten orangenen Filz-Tropf-Ring am Tankstutzen, mit Tankdeckel und dem Benzinhahn bestückt werden. Weil auf meinem S50-Tank kein SIMSON-Schriftzug, sondern nur das goldene Simson-Logo als Wasserbild (wie beim Sperber, Habicht und S100 Prototyp) angebracht war, habe ich mir Aufkleber-Replikate für den Sperber besorgt - als Wasserbild gibt es diese leider nicht.
Ob ich die von MZ stammenden Tank-Gummiblenden - die mit Sicherheit ein Versuchsfahrer anbringen ließ - wieder montieren werde, weiß ich noch nicht. Als ich das Fahrzeug erhielt, waren sie dran - aber ob das nun echt original SIMSON ist ???
Der linke Seitendeckel bekam wieder sein originales Schloss. Auch auf den Seitenblechen waren keine orginal S50N-Aufkleber, wie es die späteren N-Modelle alle besaßen und so werden auch keine angebracht.
Nun warten die Teile nur noch auf Ihre Fertigmontage.
(Bilder folgen)

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