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Aria Pro II Mad Axe

Modifikation einer Aria PRO II "Mad Axe"

Neulich kam ein Musikkollege zu mir und zeigte mir auf Eb@y Kleinanzeigen ein PowerStr@t - aber vom japanischen Hersteller Aria.
Mir war bekannt, dass etliche Ariamodelle sauber gearbeitete und gefragte Instrumente sind. Interessant für mich vor allem war das in Lizenzs gebaute FloydRose-Tremmolo welches sogar über separate Einstellschrauben für den Griffbtettradius an den Böckchen verfügt - welches original  Floyd hat das schon?

Ari _Pro II Mad AxeOptisch sah die Gitarre auf den Bildern wie Neu aus und der Preis mit 150,- Euronen stimmte auch - also riefen wir den Anbieter an.
Der Anbieter erklärte, dass er die Gitarre für sich in den späten 80-er Jahren auf einer Messe gekauft hatte und seit her diese in seinem Wohnzimmer herumsteht  - also fast nicht benutzt wurde. Als ich Ihm die Frage nach dem Versand stellte, sagte er mir ab. Also rief ich einen Bekannten in München an, der in der Nähe wohnte und mir die Gitarre abholen konnte. Also hier - nochmal Danke Michael für deinen schnellen Einsatz.

Kurz darauf traf die Gitarre via persönlichen Transport seiner Mutter - die sich gerade bei ihm aufhielt - bei mir im Büro ein.
Ich riss das Gigbag auf wie ein Westpaket - voller Erwartung - und wirklich, das Instrument war wie neu, nur die Saiten waren nicht mehr zu gebrauchen.
Der Lack hatte nicht eine Schramme, die Bünde zeigten keinerlei Abnutzung und die Tonabnehmer hatten noch die Folie drauf  - nur am Floyd waren geringe Abnutzungserscheinungen der Vergoldung sichtbar - aber nichts gravierendes.

Zu Hause angekommen, zog ich neue Saiten auf, stellte das Tremolo im Federzug ein, stimmte durch und ran an den Amp.
Nun ja - das war jetzt kein Powerstr@tsound. Der vintage Twang erinnerte mich doch sehr an eine 50-er. Die brillianten Höhen und das Atacke der neuzeitlichen Strats fehlten total.
Vom mechanischem Standpunkt aus gesehen - FloydRose mit Bendings ohne Ende und die Pickup-Bestückung (zwei Singlecoils + ein Humbucker)  -  sollte da das Instrument nicht etwas mehr zum "Rocken" einladen?  - ich dachte da so an Van Halen - aber das war wohl nichts.

Sicherheitshalber - weil ich nur meine Stratmodelle zum Vergleich hatte - nahm ich die Mad Axe mit in den Proberaum, wo einige Mex-Strats herumstanden, die ich zum Testen anspielen konnte, Aber selbst die 60`s Strat hatte mehr Output und klang noch transparenter als diese Aria.

Völlig am Boden zerstört nahm ich die Gitarre mit nach Hause - jetzt musste herausgefunden werden, warum diese Klampfe so leblos klingt.
Außerdem war mir die Saitenlage etwas zu hoch und die sollte noch angepasste werden. Leider ließ sich das Tremolo nicht weiter absenken - die Kerbbolzen waren bis zum Anschlag schon eingeschraubt.
Also Saiten wieder `runter, Tremolo raus, Pickguard demontiert und Hals abgeschraubt.

Als erstes fiel mir auf, dass in der Halstasche ein Shim untergelegt war, Da hatte doch schon jemand den Halswinkel korrigiert - sah abe professionell gemacht aus.
In der Halstasche Lackhuckel und in den Ecken sogar Späne scheinbar vom Fräsen - das musste geändert werden.
Weil ich kein Freund von Shims (Unterlegern in der Halstasche)  bin, feilte ich die Halstasche plan, und passte so den Halswinkel gleich mit an.

Als zweites nahm ich mir die Einschlag-Gewindehülsen für das FloydRose vor. Diese schauten aus der Korpousfräsung gute 3mm heraus und ließen sich nicht weiter einpressen.
So mussten diese gezogen und die Bohrlöcher vertieft werden. Nun konnten die Hülsen erneut eingepresst und mit einem Tropfen Leim am oberen Rand gesichert werden.

Tonabnehmer Ari Pro IIAls nächstes ging es an die Elektrik.
Vom Hersteller konnte ich hierüber leider nichts erfahren - so musste probiert und gemessen werden.
Die Elektrik ist wie folgt aufgebaut:
1 Volume-Poti - Mastervolumen
1 Tonpoti (PushPull) - das Tonpoti schaltet den Halstonabnehmer hinzu - nicht wie im Internet fälschlicherweise beschrieben als Splittschalter für den Humbucker.
1 5-Positionsschalter für die Tonabnehmer in fendertypischer Reihenfolge:
1 - Hals | 2 - Hals + Mitte | 3 - Mitte | 4 - Mitte + Steg | 5 - Steg
Durch das PushPull-Poti, mit dem der Halstonabnehmer hinzugeschaltet werden kann, erweitert sich die Schalterposition um folgende 3 effektiv nutzbare Varianten:
1 - Hals + Steg | 2 - Hals + Mitte + Steg | 3 - Hals + Mitte + Steg | 4 - Hals + Mitte + Steg | 5 - Hals + Steg 

Die Spezifikation der Elektrik könnt Ihr unter GITARREN TESTVERGLEICH / Aria Pro II Mad Axe nachlesen.

Die Tonabnehmer:
Die Tonabnehmer sind gekapselte Pickups ohne sichtbaren Polpieces.
Der Steghumbucker besitzt 3 Befestigungsschrauben zum Einstellen der Neigung  - positiv.
Die Ohmschen Werte an Gleichstrom:
Hals-PU (Singlecoil) 3,8 kOhm | Middle-PU (Singlecoil) 4,2 kOhm | Bridge-PU (Humbucker mit 2 Anschlussdrähten - also nicht splitbar) 5,4 kOhm

Diese Werte sagen schoneinmal aus, dass die Ausgangsleistungen der Tonabnehmer im Low-Level Bereich angesiedelt sind.
Über den Frequenzgang kann ich aus meinen Tests nur erahnen, dass sie eher im mittenbetonten Klangbereich liegen.

Der Body:

Wie schon erwähnt, sah der Body der Gitarre wie neu aus, optisch von Außen - muss ich sagen - eigentlich auch sehr ansprechend - mir gefiel er.
Die Fräsungen waren überdurchschnittlich sauber ausgeführt, das sucht man selbst bei den Mex-Strats. Nur der Lack in den Fräsungen war lieblos - ich möchte sagen - reingekleckert. Besonders auffällig in der Halstasche - da kommt es auf satten Kontakt zwischen Hals und Body an - unschöne Lackhuckel und ein eingelegter Shim. Der Holzkörper selbst ist aus "Sperrholz", laut Hersteller laminated Mahagony, sieht auch so aus wie Mahagony, nur davon gibt es ja 50 Arten oder solche, die nur so genannt werden.

Kopfplatte Aria Pro II Mad AxeDer Hals:

Das verwendete Holz ist hier Ahorn - leicht geriegelt - sieht gut und stabil aus - ohne Einschlüsse oder ähnliche Fehler. Er hat ein leichtes D-Profil, ideal für Flinkefinger und besitzt ein Palisandergriffbrett mit 12" Radius und 22 Medium-Jumbo-Bünde . Die Bünde sind sauber eingepresst und an den Seiten sogar verundet - ohne scharfe Ecken und Kannten. Untypisch in dieser Preisklasse - der Hals ist hauchdünn (ich nehme an) Nitrolackiert, man spürt noch sehr angenehm das Holz und der Daumen bleibt beim Lagenwechsel nicht kleben.
Gehalten wird das Ganze von vier Schrauben, mit untergelegtem Neckplatecover und vergoldeter Halsbefestigungsplatte. Die Kopfplatte ist mit einem Winkel von 10° zwischen 2. und 3. Bund angeschäftet und besitzt das typische Aria-Kopfplatten-Design. Ein vergoldeter Klemmsattel und gekapselte Mechaniken mit Aria-Logo runden das Erscheinungsbild ab und wirken zumindest hochwertig.

Fortsetzung weiterlesen unter Modifikation Aria Pro II

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